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Weizen- und Zuckersucht: So kommst du von der Droge los!

Teile diesen Beitrag gerne mit deinen Freunden! 🙂

Johanna Sillipp ist Ernährungswissenschafterin, Diätologin und Koautorin des Buches Droge Zucker & Weizen*.

In monatelangen Recherchen und vielen Selbstversuchen hat sich Johanna intensiv mit dem Thema Weizen- und Zuckersucht beschäftigt.

In diesem Artikel erfährst du, was Johanna dabei gelernt hat und welche Tipps sie dir mit auf den Weg gibt, wenn du vom Zucker und Weizen loskommen möchtest.

Johanna, du bist am Wort. 🙂

Mein Einstieg ins Bloggen

Ernährungswissenschafterin und Autorin dieses Blogartikels Johanna Sillipp mit (Blog-)Gastgeber Patrick Bauer
Ernährungswissenschafterin und Autorin dieses Blogartikels Johanna Sillipp mit (Blog-)Gastgeber Patrick Bauer

Als mich Patrick gefragt hat, ob ich auf seinem Blog einen Artikel über mein Buch* und meine Erfahrungen mit Weizen und Zucker schreiben würde, habe ich mich sehr gefreut.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich mit dem Schreiben von Blogartikeln noch keine Erfahrung habe, aber genau darum habe ich mich dieser Herausforderung gestellt. 😉

Viel Spaß beim Lesen wünsche ich dir – ich bin mir sicher, dass du nützliche Informationen und Tipps mitnehmen kannst. 🙂

Ernährungstrends und Selbstversuche

Ich beschäftige mich seit gut 15 Jahren mit Ernährung – habe Trends beobachtet, Ernährungsformen im Selbstversuch getestet und beim Kochen experimentiert.

Mein Eindruck war immer: Trends kommen und gehen, Ernährungsweisen werden angepriesen und dann durch wissenschaftliche Erkenntnisse in ihrer Wirkung abgeschwächt.

Speziell in den letzten Jahren und auch in meiner Ausbildung zur Diätologin war für mich eines immer wieder offensichtlich: Ein wachsender Anstieg an diversen Lebensmittelunverträglichkeiten in der Bevölkerung und der größer werdende Bedarf von Betroffenen an Hilfe und Aufklärung.

Weizen und Zucker: Beinahe allgegenwärtiger Bestandteil der klassischen westlichen Ernährung. Aber mit welchen Folgen?
Weizen und Zucker: Beinahe allgegenwärtiger Bestandteil der klassischen westlichen Ernährung. Aber mit welchen Folgen?

Meine Kollegin Ulli Zika hat mich vor circa zwei Jahren angerufen und zur Zusammenarbeit eingeladen, ein Buch über Weizen und Zucker zu schreiben.

Kein reißerischer Bestseller solle es werden.

Eher eine Art Nachschlagewerk, das den derzeitigen Stand der Wissenschaft und die Inhalte diverser populärwissenschaftlicher Bücher zum Thema zusammenfassen und dem Leser objektiv näher bringen sollte.

Meine Parts wären unter anderem die ernährungsspezifischen Themen, speziell die Erkrankungen, die durch Zucker und Weizen ausgelöst werden können.

Ich war von Ullis Angebot begeistert und sagte zu.

Eine intensive Zeit der Recherche und „Detektiv-Arbeit“ begann …

Als Ernährungsdetektivin auf der Spur der Zucker- und Weizensucht

Als Ernährungsexpertin weiß man viel über die Inhaltsstoffe zahlreicher Produkte, aber dass es wirklich so viele Lebensmittel gibt, die Zucker und Weizen in diversen Formen beinhalten, war auch mir nicht bewusst.

Als ich dann motiviert versuchte, auch in meinem Alltag auf Süßigkeiten zu verzichten, wurde mir eines eindeutig klar: Ich war zuckersüchtig!

Kennst du folgende Situation?

Es ist Abend, man liegt entspannt auf der Couch und sieht Fern oder liest ein gutes Buch.

Plötzlich stellt sich ein Bedürfnis nach Schokolade oder Süßigkeiten ein.

Zuckersucht: Das gierige Verlangen nach Süßem war auch für Ernährungswissenschafterin Johanna Sillipp keine Unbekannte.
Zuckersucht: Das gierige Verlangen nach Süßem war auch für Ernährungswissenschafterin Johanna Sillipp keine Unbekannte.

„Heute nicht“ denkt man sich und alles ist gut.

Kurze Zeit später jedoch kommt wieder der Impuls des Gehirns: „Wo bleibt der Zucker?“

Man befolgt den Befehl wieder nicht, der sich jetzt in noch kürzerem Abstand wieder meldet.

Zuerst kreist man um die Naschladen und geht wieder zurück zur Couch.

Man versucht, sich abzulenken.

Bis man der Lust auf Süßes nicht mehr widerstehen kann und letztendlich die Schokoladentafel aufreißt und hinunterschlingt!

Die Erkenntnis der eigenen Zuckersucht war zum einen ernüchternd, zum anderen auch inspirierend.

Süße Alternativen zum Zucker

Ich suchte nach Alternativen zum Fabrikszucker, habe viele Süßungsmittel probiert und auf ihre Kocheigenschaften hin getestet.

Kokosblütenzucker wird aus dem Nektar der Kokospalme hergestellt. Schneidet man die Blütenknospe der Kokospalme an, tritt dort ein Saft aus, welcher als Kokosnektar bezeichnet wird.
Kokosblütenzucker wird aus dem Nektar der Kokospalme hergestellt. Schneidet man die Blütenknospe der Kokospalme an, tritt dort ein Saft aus, welcher als Kokosnektar bezeichnet wird.

Gelandet bin ich schließlich bei Kokosblütenzucker – eine Zuckeralternative mit zwar fast demselben Kaloriengehalt wie Haushaltszucker, aber einer sehr geringen Auswirkung auf den Blutzuckerspiegel und einem wunderbar karamelligen Geschmack. 😉

Auch der Birkenzucker, ein sogenannter Zuckeralkohol (Zuckeraustauschstoff), wurde mir sehr sympathisch.

Sowohl den Zucker- als auch den Weizenalternativen (mit und ohne Gluten) sind in unserem Buch Droge Zucker & Weizen* ein großes Kapitel gewidmet.

Es war uns wichtig, Betroffenen und Interessierten Alternativen vorzustellen.

Der Weizen: Populärer Krankmacher

Was das krankmachende Potential von Zucker betraf, hatte ich von Anfang an keine Zweifel.

Aber bezüglich Weizen war mir einiges unklar.

Auch im Selbstversuch konnte ich keine eindeutigen Veränderungen beim Verzicht auf Produkte mit Weizenmehl wahrnehmen. Außer dass es sehr schwierig ist, im Alltag den Weizen zu vermeiden.

Weizen wohin das Auge reicht: Im Supermarkt ist es nicht einfach, keinen Weizen einzukaufen.
Weizen wohin das Auge reicht: Im Supermarkt ist es nicht einfach, keinen Weizen einzukaufen.

Fakt ist, dass dieses Getreide zumindest in Spuren fast omnipräsent in unseren Nahrungsmitteln zu finden ist.

Vor allem in sehr vielen Junkfood-Produkten: Wusstest du, dass in pikant gewürzten Erdnüssen Weizenmehl zu finden ist?

Von Seite der Schulmedizin werden nur wenige Erkrankungen mit Weizen als Krankmacher in Verbindung gebracht:

  • Die Zöliakie,
  • die Weizenunverträglichkeit bzw. -sensibilität und
  • Dermatitis herpetiformis Duhring (autoimmunausgelöste Hautkrankheit).
Bei meiner Recherche fand ich jedoch auch Hinweise auf den Zusammenhang des Weizenkonsums als Auslöser von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, Reizdarmsyndrom und sogar Autismus und Schizophrenie.

Darmgesundheit und fernöstliche Ernährungslehren

Auf den Darm bzw. die Darmgesundheit hat Ulli daher in unserem Buch* den Fokus gerichtet.

Im Kapitel „Am Anfang war der Darm“ schreibt sie über Mikrobiom, „Leaky-Gut-Syndrom“ und die Darmflora, sowie was dieser gut tut. Dabei bezieht sie sich speziell auf natürliche Präbiotika (das sind Lebensmittel die unsere Darmbakterien ernähren).

Zwiebel- und Lauchgewächse als Helfer für unsere Darmgesundheit.
Zwiebel- und Lauchgewächse als Helfer für unsere Darmgesundheit.

So sollen jegliche Zwiebel- und Lauchgewächse ein gesundes Wachstum der Laktobakterien im Darm unterstützen, Ballaststoffe aus Chia- und Leinsamen den Cholesterinspiegel senken, gleichzeitig den Darm entgiften und uns obendrein mit wertvollen Omega-3-Fettsäuren versorgen.

Nach einem kurzen Ausflug in die TCM und dem indischen Ayurveda, wo Zucker und Weizen als Medizin eingesetzt werden, schenkt Ulli den Low-Carb-Diäten noch kurze Aufmerksamkeit.

Die Dosis macht das Gift.

Schließlich gibt sie einen Überblick zu den derzeit bekanntesten Eiweiß-Diäten (aus diätologischer Sicht sind diese Diäten mit Vorsicht zu genießen!).

Das fertige Buch in den Händen

Sechs Monate intensive Recherchearbeit, einige Gespräche mit Experten und ein paar Teamwork-Stunden waren notwendig, um unser Werk zu vollenden.

Das Buch Droge Zucker & Weizen, bei dem Johanna Sillipp als Koautorin mitgewirkt hat.
Das Buch Droge Zucker & Weizen, bei dem Johanna Sillipp als Koautorin mitgewirkt hat.

Im Frühsommer 2015 konnten wir die Rohversion des Buches dem Kneipp-Verlag schicken.

Im Oktober darauf erhielt ich per Post die gedruckte Version meines ersten populärwissenschaftlichen Buches als Koautorin. 🙂

Die Arbeit an dem Buch hat mir besonders viel Spaß gemacht und gedanklich bin ich schon auf Ideensuche für weitere Buchprojekte.

Du fragst dich vielleicht, was ich dir raten würde, wenn du in Zukunft auf Zucker und Weizen verzichten möchtest?

Folgendes.

Wie du von der Weizen- und Zuckersucht loskommst

Wenn du weniger Zucker zu dir nehmen möchtest, solltest du folgende Schritte umsetzen:

  • Auf das Süßen von Kaffee und Tee verzichten
  • Gesüßte Getränke weglassen (Softdrinks, Fruchtsäfte und Sirup)
  • Süßigkeiten durch Trockenobst – Studentenfutter (Vorsicht: Manchmal ist da extra Zucker zugesetzt) funktioniert da recht gut, da die Nüsse fett sind und die Rosinen süß 😉 – oder frisches Obst ersetzen
  • Statt Haushaltszucker wertvolle Zuckeralternativen verwenden (zum Beispiel Honig, Kokosblütenzucker oder Ahornsirup)
Auch wenn Weizen fast allgegenwärtig ist, du kannst ihm ein Schnippchen schlagen:
  • Bei Brot und Gebäck Weizen durch Roggen oder Dinkel ersetzen: Im Handel gibt es da bereits sortenreine Backwaren (Achtung – es empfiehlt sich die Zutatenliste durchzulesen!)
  • Teigwaren aus Dinkel bevorzugen
  • Lesen, lesen, lesen! Weizen ist fast überall zu finden, auch wenn man ihn nicht vermutet. Es macht also durchaus Sinn die Zutatenlisten bei deinem nächsten Einkauf genau zu studieren. 😉
Vieles davon mag für dich zunächst schwierig erscheinen. Meistens handelt es sich aber einfach um eine Gewohnheit, die du durch eine gesündere Gewohnheit ersetzen kannst.

Abschließend möchte ich dir noch ans Herz legen, dass selber kochen mit frischen, unverarbeiteten Lebensmitteln – wie zum Beispiel heimischen Superfoods – die sicherste Methode ist, um Weizen und Zucker in deiner Nahrung zu vermeiden!

Deshalb gibt es jetzt von mir auch noch ein leckeres #antiweicker Brotrezept für dich. 😉

Dinkel-Buchweizenbrot zum selbst Nachbacken

Brot selber backen: Damit du wirklich weißt, was drinnen ist. (Symbolfoto)
Brot selber backen: Damit du wirklich weißt, was drinnen ist. (Symbolfoto)
Zutaten: Zubereitung:
  • 400 g Dinkel
  • 100 g Buchweizen
  • 3 TL Salz
  • 2 TL Apfelessig
  • Leinsamen, Sesam, Sonnenblumenkerne (je 70 g)
  • 1 Würfel Germ
  • ½ L lauwarmes Wasser
Dinkel und Buchweizen zu feinem Mehl mahlen (oder schon gemahlen kaufen) und mit Salz, Obstessig und ganzen Körnern mischen.

Hefe in Wasser auflösen und in der Küchenmaschine mit dem Mehlgemisch verrühren.

Die Masse in eine gefettete Kastenform (eine große oder zwei kleine) füllen und sofort (keine Gehzeit!) im vorgeheizten Ofen ca. 1 Stunde bei 220°C backen.

 

Ich würde mich freuen, mich mit dir über deine Erfahrungen mit Weizen und Zucker auszutauschen. 🙂

Hinterlasse dazu einfach weiter unten einen Kommentar!

Weiterführend kann ich dir auch den Zuckersucht Artikel auf der Seite arztphobie.com empfehlen.

Gutes Gelingen und alles Liebe!

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Johanna Sillipp

Johanna Sillipp ist Diätologin und Ernährungswissenschafterin. Sie hilft Menschen von klein auf dabei, sich gesund zu ernähren und ist Koautorin des Buches "Droge Zucker und Weizen". Auf www.projekt-wachstum.at kannst du mehr über Johanna erfahren.

  • antworten waldi ,

    es gibt seit 2 jahren die Yaconknolle aus Südamerika die bei uns in der BRD wieder zugelassen ist, sie hilft auch den Zucker + Naschwerk zu ersetzen, lesen sie mehr darüber unter dem Link:: http://www.garten-treffpunkt.de/lexikon/yacon.aspx,
    eine Bezugsquelle für Frucht + Pflanzen ist darin enthalten.

    • antworten Patrick J. Bauer ,

      Hallo Waldi!
      Danke für deinen Kommentar. Die Yacon Knolle kannte ich bisher noch nicht.
      Beste Grüße
      Pat

    • antworten Thomas Weitzel ,

      Ich habe den Versuch bei mir zwei Mal wiederholt: wenn ich Getreide (und nicht nur Weizen) aus meiner Ernährung komplett streiche, dann habe ich keinen Heuschnupfen mehr. Und normalerweise war der eher stark. Seither verzichte ich auf Getreide.

      Bei Zucker und einfachen Kohlehydraten gilt für mich nicht dein „Die Dosis macht das Gift“. Es ist eher wie bei abhängig machenden Drogen: entweder ich lasse es komplett, oder ich kann mich auf lange Sicht nicht wehren – ich falle wieder in alte Verhaltensmuster zurück. Deshalb gibt es für mich nur einen Weg: komplett darauf verzichten. Ein großer Vorteil: die Energie für die mentale Auseinandersetzung mit dem Thema geht gegen Null. In meinen Augen der Hauptgrund, warum die meisten Diäten nicht in eine Ernährungsumstellung münden: wir erfahren Verzicht und motivieren uns damit, dass „das Leiden“ ja mit der Erreichung des Ziels vorbei ist. Und nur diese Aussicht lässt uns die dauernde mentale Auseinandersetzung in der Zeit der Diät überstehen. Auf lange Sicht ändert sich aber dann nichts.

      Ich bewundere Menschen, die mit „Die Dosis macht das Gift“ langfristig zurecht kommen. Ich habe schon viel von ihnen gehört, aber noch keinen davon kennengelernt …

      • antworten Patrick J. Bauer ,

        Hallo Thomas!
        Danke für deinen Kommentar und deine ehrliche Meinung.
        Ich selbst halte es so, dass ich regelmäßig für mehrere Wochen/Monate komplett verzichte und anschließend den Haushaltszucker und Weizen durch bessere Alternativen ersetze. Aber ich verstehe was du meinst. Langsam schleicht sich der Schlendrian wieder ein und du konsumierst wieder mehr davon als dir lieb ist. Für mich ist vor allem Sport ein wichtiger Punkt, der mich dazu bringt, mich gesünder zu ernähren.
        Viele Grüße
        Pat

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