Wenn du gerade mitten in der Halbmarathon Vorbereitung steckst, bist du damit nicht alleine. 😉
Mir geht es nämlich genauso. Deshalb habe ich mir eine Handvoll erlesener Expertinnen und Experten gesucht, die mir dabei helfen, diese letzte(n) Trainingswoche(n) vor dem Wettkampf optimal zu gestalten.
Aber: Ihre Tapering Tipps können noch mehr! Du kannst sie vor jedem Ausdauerwettkampf anwenden und so deine Leistung verbessern.
Legen wir los!
Wenn du mehr zum Thema Laufen erfahren möchtest, findest du hier auf meinem Blog alle Artikel dazu.
Mein Wettkampf steigt am 4. November: Das heißt ich befinde mich gerade mitten in der Halbmarathon Vorbereitung und trainiere auch nach meinem Trainingsplan (Zielzeit unter 1h40). In diesem Artikel findest du alle Infos dazu.
Nun weiß ich zwar, dass die letzte Woche vor dem Wettkampf nicht mehr voll trainiert werden sollte, habe aber selbst noch nicht so viele Wettkämpfe in den Beinen, um mir hier eine optimale Strategie zurecht legen zu können. Denn: Mein Fokus liegt im Normalfall auf dem Bodyweight Training.
Übrigens: Dieses Zurückfahren der Intensität und des Volumens des Trainings kurz vor dem Wettkampf nennt man auch Tapering. 🙂
Deshalb habe ich mir Bloggerkolleginnen und -kollegen eingeladen, die über die richtige Halbmarathon Vorbereitung super Bescheid wissen und in diesem Artikel das Expertenwissen aus vielen hundert Wettkampfteilnahmen mit dir und mir teilen.
Ihr seid am Wort! 😉
[dc]#[/dc][dc]1[/dc] Torsten – ausdauerblog.de
Torsten ist 2008 von der Couch aufgestanden, um ein sportlicheres Leben zu führen.
Begonnen mit einer Laufrunde von nur 15 Minuten ist er Jahre später am Ziel. Er lief mehrere Marathons und absolvierte auch einen Ironman. Als vielbeschäftigte Führungskraft war dieser Weg nur durch gutes Selbstmanagement möglich.
Seit 2015 unterstützt er in seinem ausdauerblog Menschen dabei, endlich mehr Sport zu machen. Und das mit Spaß und Leidenschaft!
Wie du durch Tapering in Bestform kommst
Du hast die letzten Wochen hart trainiert? Bist Stück für Stück besser geworden?
Herzlichen Glückwunsch – nun gilt es für den Feinschliff zu sorgen. Tapering heißt das Fachwort, das dir ambitionierte Ausdauersportler dafür immer wieder um die Ohren hauen.
Tapering bedeutet, dass du die Erholung steigerst, ohne deine Fitness zu verlieren. Denn im Prinzip musst du dir deine Form so vorstellen, dass sie die Subtraktion deiner Fitness minus deiner Ermüdung ist.
Deine Fitness steigerst du – wie soll es auch anders sein – durch Training und die Erholung dadurch, dass du die Füße still hältst. Und dieser Widerspruch wird im Tapering auf die Spitze getrieben.
Für den Halbmarathon handhabe ich das so, dass ich etwa 10 Tage vor dem Rennen einen letzten längeren Lauf absolviere. Am Wochenende vor dem Wettkampf laufe ich dann noch einmal einen kürzeren, aber flotteren Lauf im geplanten Renntempo (je nach Ambition und Zielzeit etwa 10km).
Die letzte Woche plane ich dann schließlich nur noch 2-3 kurze Läufe (etwa 5-8km). Dabei sollte das Grundtempo bewusst sehr gering sein, wobei ich gerne den einen oder anderen Steigerungslauf zur Aktivierung einstreue. Diese Aktivierung ist aber eher für den Kopf statt für die Beine wichtig. Auf diese Weise bereite ich mich auch mental auf das Rennen vor.
Apropos mentale Komponente – du brauchst dich übrigens nicht zu wundern, wenn du dich in der letzten Woche unausgelastet, müde und träge fühlst. Das ist normal – dein Körper passt sich an die ungewohnte Ruhe an. Wenn du ihm die Ruhe gibst, wirst du mit einer guten Form am Wettkampftag belohnt.
Ruhe heißt übrigens auch, dass du besser komplett auf ergänzendes Krafttraining oder ähnliches verzichten solltest. Schließlich ermüdest du auch damit deine Muskeln.
Beim Tapering und damit in den letzten beiden Wochen vor dem Rennen gilt, du kannst niemals zu wenig trainieren, aber ganz schnell viel zu viel. Beachtest du das, wird dein Wettkampf gut werden!
Viel Erfolg bei deinem Lauf und jetzt bloß nicht die Nerven verlieren.
PS: Wie ich das mit dem Tapering bei einem Marathon mache, habe ich dir hier beschrieben.
[dc]#[/dc][dc]2[/dc] Katrin und Daniel – bevegt.de
Daniel Roth und Katrin Schäfer sind leidenschaftliche Läufer, Blogger, Lauf- und Ernährungscoaches.
Seit November 2011 veröffentlichen sie auf bevegt.de vegane Rezepte sowie gut recherchierte Artikel und Podcasts rund um die Themen Fitness, Ernährung und Motivation.
Erholen und cool bleiben
In der letzten Woche vor deinem Wettkampf geht es wirklich nur noch darum, dich vom harten Training zu erholen, das jetzt hinter dir liegt. Schließlich willst du mit frischen Beinen und gefüllten Energiespeichern am Start stehen, richtig?
Viele Läufer werden in dieser Phase nervös, weil sie befürchten, ihre gute Form wieder zu verlieren, wenn sie jetzt ihr Training reduzieren. Wenn es dir auch so geht, dann solltest du dem Drang, einfach so weiter zu trainieren wie bisher, unbedingt widerstehen.
Du kannst jetzt durch intensives Training nichts mehr gewinnen!
Ein gut geplantes Tapering (so nennt man die schrittweise Reduktion des Trainings vor dem Wettkampf) kann deine Leistung an deinem “großen Tag” um etwa 2-4 Prozent verbessern. Das hört sich vielleicht nach nicht besonders viel an, aber wenn du zum Beispiel einen Marathon in unter 4 Stunden schaffen willst, dann sprechen wir hier immerhin über 5-10 Minuten, die du früher im Ziel bist!
Das Tapering für einen Halbmarathon oder Marathon sollte schon 2-3 Wochen vor dem Wettkampf beginnen (wie das funktioniert erfährst du in diesem Beitrag). Hier soll es aber in erster Linie um die letzte Woche vor dem Start gehen.
Was gibt es jetzt noch zu beachten? Woran solltest du denken? Und welche Fehler gilt es zu vermeiden?
Das sind unsere besten Tipps aus mehr als 300 erfolgreichen Wettkampfteilnahmen:
- Reduziere dein Training. In den letzten Tagen vor dem Start solltest du nur noch maximal 50 Prozent deines üblichen Wochenpensums laufen. Das heißt: Wenn du in einer durchschnittlichen Trainingswoche 60 Kilometer läufst, dann darfst du in dieser Woche noch etwa 30 Kilometer zurücklegen (den Wettkampf nicht eingerechnet).
- Laufe nur noch locker in deinem Grundlagentempo, so dass du dich noch unterhalten könntest, ohne außer Atem zu kommen. Tempoläufe, Intervalltraining usw. sind jetzt absolut tabu!
- Achte (noch mehr als sonst) auf eine gesunde Ernährung: Verzichte auf Alkohol, Süßigkeiten und Snacks und fülle deine Energiespeicher mit hochwertigen Kohlenhydraten auf (z.B. Kartoffeln, Vollkornreis, Hirse, Quinoa usw.).
- Gönne dir ausreichend Schlaf – wenn du es einrichten kannst geh etwas früher ins Bett als sonst.
- Mach keine Experimente mehr. Das heißt: keine neuen Laufschuhe ausprobieren, keine unbekannten Gerichte essen, keine ungewohnten Kraftübungen usw.
- Denk daran, ausreichend zu trinken. Hab immer eine Wasserflasche oder eine Teekanne in Sichtweite und versuche, pro Tag auf ca. 2-3 Liter zu kommen.
- Fang schon frühzeitig an, dein Wettkampfwochenende zu planen: Mach dir eine Packliste, organisiere deine Anreise, informiere dich über den Aufbau des Startbereichs und die Anordnung der Verpflegungsstellen, weise ggf. deine Unterstützer an der Strecke ein und überleg dir ein Mantra, das du dir in kritischen Phasen des Wettkampfs aufsagen kannst.
Und das war es auch schon.
Wenn du diese Tipps beherzigst, dann kannst du mit dem guten Gefühl an den Start gehen, die Weichen für ein erfolgreiches Finish gestellt zu haben!
[dc]#[/dc][dc]3[/dc] Oliver – effektivlaufen.de
Oliver Karrie ist der Gründer von effektivlaufen.de.
Er ist dein online Lauftrainer, Zeitstratege und Motivator. Am liebsten ist er auf der Halbmarathondistanz unterwegs. Hole Dir viele Tipps für dein Lauftraining auf effektivlaufen.de.
Halbmarathon Vorbereitung: Der Weg ist das Ziel
Endlich hast Du es geschafft. Eine anstrengende Trainingsphase liegt hinter dir.
Alles für dein großes Ziel: Halbmarathon laufen. Doch 2 Wochen vorher beginnt eine alles entscheidende Phase. Du wirst deinen Trainingsumfang runterfahren. Tapering wird diese Phase auch genannt.
Tapering hat zum Ziel das Du gut erholt an der Startlinie stehst.
Doch was ist Tapering genau und was solltest Du beachten? Das Wichtigste zuerst, Du wirst nichts an deiner Form verlieren, wenn Du bis zu diesem Zeitpunkt gewissenhaft trainiert hast.
2 Wochen vor dem Wettkampf solltest Du keine langen Läufe mehr machen, die über 90 Minuten gehen. Es gilt jetzt den Körper zu erholen. Aber gar nicht trainieren wäre jetzt der falsche Weg, du musst die Balance halten und den Körper nicht völlig ruhigstellen.
Jeder gute Trainingsplan beinhaltet diese Phase vor dem Wettkampf. Du wirst in deinem Trainingsplan sehen, dass die Trainingsumfänge deutlich reduziert werden. In der letzten Trainingswoche trainiere ich nur noch zweimal und mache dann eine größere Pause bis zum Wettkampfwochenende. Nichts tun um fit zu sein für den großen Tag.
Wenn es irgendwie geht, vermeide Stress in der letzten Woche vor dem Wettkampf. Achte auf genügend Schlaf. Auch das gehört dazu, wenn Du ausgeruht an der Startlinie stehen möchtest.
Aber die 2 Wochen vor dem Wettkampf solltest Du auch nutzen um den Wettkampfablauf zu testen. Wann startet dein Wettkampf? Plane um genau diese Zeit einen deiner kurzen Trainingsläufe ein. Das hat auch den Vorteil, dass Du deine Ernährung vor dem Wettkampf testen kannst. Die meisten Halbmarathons starten morgens. Es steht also ein Frühstückstest an. Iss nichts mit zu viel Ballaststoffen, das belastet deinen Magen zu sehr.
Bewährt hat sich Haferbrei mit frischen Früchten. Auch Toast mit Frischkäse und Honig ist sehr beliebt. Probiere es aus, dafür ist jetzt die richtige Zeit.
Und wenn wir schon bei Ernährung sind: 2 Tage vorher anfangen die Kohlenhydratspeicher zu füllen. Vollkornnudeln und Reis sollten deinen Speiseplan jetzt nochmal bereichern. Und denke an ausreichend Flüssigkeit.
Ich wünsche Dir eine gute Tapering Phase und ein phantastisches Rennen!
Noch mehr Tipps für deine erfolgreiche Halbmarathon Vorbereitung findest Du in diesem Artikel.
[dc]#[/dc][dc]4[/dc] Nadin – EiswuerfelImSchuh.de
Nadin Eule-Mau schreibt als ambitionierte Triathletin und Yogalehrerin für das Triathlon und Fitness Blog EiswuerfelImSchuh.de.
Neben den drei triathlonspezifischen Sportarten befasst sie sich auf ihrer Seite auch mit den Themen Sporttechnik, Surfen und Gesundkost. Zudem nimmt sie ihre Leser zusammen mit dem Sportfotografen Oliver mit auf Triathlon-Reisen und zu Wettkampfschauplätzen.
Mental und körperlich entspannen
Die sogenannte Tapering-Phase ist für mich als ambitionierte Triathletin ein ebenso essentieller Teil meines Trainings und der Wettkampfvorbereitungen wie die dafür notwenige Regeneration und Off-Season. Je nach Wettkampf, der Zielsetzung und wo ich mich in meinem Saisonverlauf befinde, unterscheidet sich das Tapering etwas.
Eins gilt aber für diese Phase immer: das Training wird in einem gewissen Maße reduziert. Sowohl in der Intensität als auch in den Umfängen.
Mental und körperlich versuche ich zu entspannen und Stress zu vermeiden. Ich konzentriere mich auf Erholung und mehr Schlaf. Gerade dieser Aspekt kann für Berufstätige oft schwierig sein. Denn nicht immer lässt sich Stress oder sogar Reisen vermeiden.
Für mich hat sich auch in diesem Zusammenhang Yoga bewährt. Mit seinem ganzheitlichen Ansatz kann Yoga gerade in solchen regenerativen Phasen eine wertvolle Ergänzung sein. Dabei kann ich bewusst den Fokus auf eine entspannende, ausgleichende Praxis legen. Diese kann gerade in den letzten Tagen vor dem Wettkampf auf mentaler und körperlicher Ebene eine große Hilfe sein. Mental heißt das, die Konzentrationsfähigkeit zu erhöhen, schneller abzuschalten, den Stresslevel zu reduzieren und aktiv zu regenerieren. Yoga kann mir zudem dabei helfen den Körper zu mobilisieren, die Flexibilität zu erhalten und auch körperliche Anspannung gezielt zu lösen.
Eine gesunde, ausgewogene Ernährung ist in der Tapering-Phase genauso wichtig wie im Rest des Jahres. Ich verzichte auch tatsächlich auf die sagenumwobenen Pastaparties. Ich versuche nichts Neues sondern halte mich an all das, was ich gewohnt bin und mir gut tut.
Über die Jahre habe ich festgestellt, dass ein zu drastischer Rückgang des Trainings mit zu vielen und langen Pausen kontraproduktiv ist. Zwar sind Umfänge und Intensität deutlich geringer und Ruhe steht im Mittelpunkt, aber dennoch trainiere ich meist bis zum Tag vor dem Wettkampf. Eine gewisse muskuläre Grundspannung hilft mir, am Wettkampfmorgen keine schweren Beine zu haben oder nur langsam in Fahrt zu kommen. Beispielsweise laufe ich am Vortag eine kleine Runde und baue kurze Steigerungen ein, fahre eine kleine Runde mit dem Rad oder gehe für einige Minuten noch einmal Schwimmen, wenn es sich anbietet.
Ich setze zudem in der gesamten Tapering-Phase auf Alternativtraining. Bei mir spielt Yoga und Stabilisationstraining immer eine große Rolle. Deshalb aktiviere ich auch bewusst an den letzten Tagen vor dem Wettkampf meine Rumpfmuskulatur. So habe ich immer eine bessere Wasserlage, sitze stabiler auf dem Rad und kann die Spannung auch beim Laufen länger halten.
Das aller Wichtigste zum Schluss.
Man darf sich nicht verrückt machen! Panik hat noch niemanden geholfen, genauso wenig wie vermeintlich verpasstes Training noch schnell nachzuholen. Auch wenn es schwer fällt: in der Regeneration und Fokussierung für das, was man erreichen möchte, liegt die Kraft.
[dc]#[/dc][dc]5[/dc] Markus – SiegerderHerzen.com
Markus Kriegl betreibt unter www.siegerderherzen.com einen Blog über seine Geschichte am Weg zum Läufer.
Im April 2015 hat er den Entschluss gefasst, ein Jahr später bei einer Staffel am Linz Marathon teilzunehmen. Es kam aber so, dass er innerhalb dieses Jahres 3 Halbmarathons und einen Marathon gelaufen ist. 🙂
Wie du das Beste aus der letzten Trainingswoche rausholst
Pat hat mich eingeladen meine Meinung und Erfahrung zur Tapering Woche zum Besten zu geben. Bei meinem ersten Halbmarathon hatte ich einen Trainingsplan aus dem Internet geladen und da sah meine letzte Trainingswoche vor, dass ich am Dienstag einen lockeren Lauf mit rund 30min Länge mache. Dabei war mir aufgrund der Nervosität vor dem ersten Halbmarathon natürlich das Wichtigste, dass ich mich auf keinen Fall verletze. Man will ja nicht das ganze Training im Vorfeld aufs Spiel setzen. Also locker angehen und nichts riskieren war meine Devise.
Am Mittwoch sollte ich laut Plan einen 3km Lauf im Wettkampftempo absolvieren. Hier war die Empfehlung, sich davor 5 Minuten einzulaufen und danach 10 Minuten auszulaufen. Natürlich ist es hier gut sich nicht zu sehr zu verausgaben. Damit man dann nicht für den großen Tag zu ruiniert ist. Die letzte Woche steht im Zeichen von Schonung und Energien sammeln für den großen Wettkampftag.
Am Freitag war dann ein ganz kurzer langsamer Lauf am Plan. Gerade mal 10 Minuten mit abschließenden Steigerungen sollten es sein und hier birgt sich für mich die größte Gefahr. Bei den Steigerungen darf man schon Gas geben nur sollte man aufpassen nicht zu viel drauf zu drücken! Sich zwei Tage vor dem Wettkampf vielleicht noch eine Zerrung zuziehen wäre nicht so toll. Das war die letzte Woche meiner ersten Halbmarathon Vorbereitung. Wie du siehst, war mein Fokus darauf mich nicht zu verletzen, um mir die Freude am Halbmarathon nicht zu nehmen.
Ernährungstechnisch habe ich in der letzten Trainingswoche darauf geachtet, mich doch etwas kohlenhydratreicher zu ernähren. Carboloading wird vermutlich in meiner Leistungsklasse nicht viel bringen, dennoch ist Pasta am Vortag beim Marathon obligat und gehört auch irgendwie zum Wettkampffeeling dazu. 😉
Meine Empfehlung für deine Tapering Woche ist, den Fokus etwas weiter zu setzen und zwar auf den Moment an dem du über die Ziellinie läufst. Dann wird alles klar und du wirst sehen, dass alles von selbst geht und du Spaß am Laufen haben wirst.
[dc]#[/dc][dc]6[/dc] Lotta und Schorsch – mission-triathlon.de
Lotta & Schorsch von mission-triathlon.de bloggen auf ihrer Seite über Ausdauertraining und Kraftsport im Allgemeinen sowie Triathlon im Speziellen.
Viel schlafen, wenig Stress und gutes Essen
Im Zusammenhang mit den Arbeiten an unserem Blog sind wir natürlich auch bei einigen Wettkämpfen mit am Start. Das Tapering haben wir allerdings trotzdem erst seit kurzer Zeit auf dem Schirm. Früher haben wir einfach in der Woche vor dem Rennen weniger trainiert bzw. die Beine geschont und uns im Krafttraining einfach dem Oberkörper gewidmet.
Vor ein paar Wochen stand für Schorsch allerdings der erste Marathon an und da wurde Tapering ein echtes Ding für uns. Wann sollte der letzte lange Lauf stattfinden und was sollte in der Woche vor dem Start überhaupt noch auf dem Trainingsplan stehen?
“Nicht mehr so viel” war schnell die Erkenntnis.
Der letzte große Lauf sollte mindestens 2 Wochen vor dem Marathon liegen und in den Tagen 1 bis 7 dieser zwei Wochen sollte der Trainingsumfang mindestens um 50% reduziert werden. In den Tagen 8-14 sollte es dann nur noch wenige schnelle, aber kurze Läufe geben.
Beim Triathlon lässt sich das recht leicht mit einer Reduzierung der Trainingsstunden erreichen. In der ersten der zwei Wochen die Trainingszeit um 50% runterschrauben und dann in Woche 2 noch einmal 20-30% zurücknehmen.
Neben der Reduzierung des Trainingsumfangs setzen wir erfahrungsgemäß aber auch auf viel Schlafen, wenig Stress und gutes Essen. Wie wir aber in unserem Artikel zum Thema Tapering empfehlen, muss dabei wirklich jeder für sich selbst das Richtige finden.
Erfahrung ist das Zauberwort. Also nimm dir bei deinen ersten Läufen nicht zu viel vor und teste, was für dich am besten passt.
Fazit
Du kennst jetzt die Meinung und Erfahrungen von Expertinnen und Experten auf dem Gebiet der Halbmarathon Vorbereitung.
Lass mich das für dich und mich nochmal kurz zusammenfassen:
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- Tapering beginnt etwa 2 Wochen vor dem Wettkampf. Der letzte lange Lauf sollte noch vor dieser Zeit liegen.
- In der vorletzten Woche wird der Trainingsumfang auf etwa 50 Prozent reduziert, in der letzten Woche dann noch einmal um ein Viertel zurückgeschraubt.
- Auch in Sachen Intensität schraubst du etwas zurück: Keine knallharten Intervall- oder Tempoläufe mehr. Kleinere Steigerungsläufe sind noch drinnen.
- Alles, was die Regeneration unterstützt ist willkommen: Viel Wasser trinken, gesunde Kohlenhydrate essen, ausreichend Schlafen und Stress reduzieren.
- Bereite dich mental auf deinen Wettkampf vor. Du kannst dir deinen Zieleinlauf visualisieren oder einfach auch schon einmal alles Sachen zurechtlegen. Jedenfalls tut es gut, nicht nur körperlich, sondern auch geistig bereit zu sein.
- Wenn du die Beine nicht stillhalten kannst, hilft dir Alternativtraining dabei, in Bewegung zu bleiben. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Mobility Einheit oder etwas Animal Athletics? Wichtig ist auch hier: Nicht überanstrengen!
- Bleib cool und verzichte auf Experimente. Mach das, was für dich schon funktioniert hat und lass dich nicht zu sehr stressen. In den meisten Fällen ist es ja ein Wettkampf, der Spaß machen soll.
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Meine Halbmarathon Vorbereitung ist damit auch in Sachen Tapering in sich schlüssig. 😉
Ein großes Dankeschön an dieser Stelle nochmal an meine Bloggerkolleginnen und -kollegen für die super Zusammenarbeit und dass ich an eurem Wissen teilhaben durfte!
Für dich gilt: Bleib auf jeden Fall dran!
In zwei Wochen geht der nächste Expertenartikel an den Start. Dort geht es dann darum, wie du den letzten Tag vor deiner Competition und den Wettkampftag selbst gestalten solltest, um das beste aus deinem Ausdauerwettkampf herauszuholen.
Was machst du in den letzten Wochen vor dem Wettkampf? Findest du dich in den vorgestellten Erfahrungen wieder?
7 replies to "Halbmarathon Vorbereitung: Tapering Expertentipps für die letzte(n) Trainingswoche(n)"
Hey Patrick, besten Dank und fettes Lob für den ausführlichen Beitrag. Ich finde, gerade dieses Thema wird viel zu sehr unterschätz. Weiter so!
LG Alex
Hi Alex!
Danke für deinen netten Kommentar. 🙂
Viele Grüße
Pat
Hi Pat,
dieser Artikel wird allen helfen die noch ein großes Fragezeichen hinter dem Begriff Tapering hatten. Das wichtigste ist und bleibt aber sich nicht verrückt zu machen. Wer die Wochen vorher gut trainiert hat, wird gestärkt aus der Tapering Phase an die Startlinie gehen.
Vielen Dank an dich, das ich hier meine Tipps beisteuern konnte.
Sportliche Grüße
Oliver
Servus Oliver!
Danke für dein Feedback und dass du dabei warst. 🙂
Viele Grüße
Pat
Ich glaube, die Tapering-Phase ist wie vor Jahren die Zeit kurz vor einer wichtigen Klausur. Wer seine Hausaufgaben gemacht hat, kann sich auf einen tollen Wettkampf freuen und sollte das Tapering einfach genießen. Genügend Tipps, wie das gelingen kann, gibt es nun ja hier. Es war auch für mich noch einmal durchweg interessant zu lesen, wie es andere Ausdauersportler angehen, was sie berücksichtigen und wie sie die Zeit sinnvoll gestalten und nutzen.
Lieben Dank auch an dich Pat, dass ich meine Tipps beisteuern konnte.
Hi Din!
Das ist ein super Vergleich. 🙂
Danke, dass du dabei warst!
Viele Grüße, Pat
Hi Din,
der Vergleich ist witzig. Erfahrungsgemäß bekomme ich das aber beim Tapering heute viel besser hin als vor vielen Jahren beim Studium. Da waren die Tage vor den Klausuren eher das Gegenteil von Tapering. 😉
Viele Grüße
Torsten